Ticker 26.04.2025 – Wissenschaft unterstützt keine Verschwörungstheorien

Starmus - Wissenschaft

Statement der Wissenschaftler -

16.00 Uhr – Der Bei­rat des Star­mus-Fes­ti­vals (Foto: Luis G Morera) for­der­te die­sen Sams­tag den ange­mes­se­nen Ein­satz der Wis­sen­schaft als trei­ben­de Kraft für den Fort­schritt in der Gesell­schaft, im Gegen­satz zu Leug­nungs- oder Ver­schwö­rungs­theo­rien.

So äußer­te sich der Nobel­preis­trä­ger für Phy­sik Ste­ven Chu: „Das ist die Auf­ga­be der Wis­sen­schaft. In den letz­ten Jahr­zehn­ten gab es vie­le indus­tri­el­le Revo­lu­tio­nen in der Tech­no­lo­gie­welt. Das kann gut oder schlecht sein. Wis­sen­schaft ist an sich weder gut noch schlecht. Sie ist eine Kom­bi­na­ti­on aus Mensch­lich­keit und der Art und Wei­se, wie wir die­se Werk­zeu­ge nutzen“.

Die Astro­no­min Jill Tar­ter, ehe­ma­li­ge Lei­te­rin des SETI-For­schungs­zen­trums für die Suche nach außer­ir­di­schem Leben und zugleich Bera­te­rin von Star­mus, lob­te die Fähig­keit des Fes­ti­vals, sich der Gesell­schaft und Kin­dern zu öff­nen, und fei­er­te die Tat­sa­che, dass es heu­te „wun­der­ba­re Werk­zeu­ge“ gebe, um sich viel schnel­ler zu ent­wi­ckeln, als es uns bio­lo­gisch mög­lich sei.

Der Astro­naut Chris Had­field, ehe­ma­li­ger Kom­man­dant der Inter­na­tio­na­len Raum­sta­ti­on, hat dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Lebens­qua­li­tät, die wir heu­te genie­ßen, nur dank wis­sen­schaft­li­cher Erkennt­nis­se die­ses Niveau erreicht hat und dass es bei­spiels­wei­se ohne Wis­sen­schaft kei­ne Mög­lich­keit gibt, sich von einem Vul­kan­aus­bruch zu erholen.

„Es gibt immer und wird immer Strö­mun­gen der Unwis­sen­heit geben, und Men­schen, die Trost dar­in fin­den, nicht ver­ste­hen zu wol­len, wie die Welt funk­tio­niert. Aber es gibt einen Teil der Gesell­schaft, der wei­ter­hin für den Fort­schritt arbeitet“.

Jane Goo­dall wie­der­um hat auf die Schön­heit der Natur hin­ge­wie­sen und die zer­stö­re­ri­sche Kraft des Men­schen beklagt. „Wir müs­sen Wis­sen­schaft tei­len. Frü­her wur­de Wis­sen­schaft aus popu­lä­ren Büchern und von den Men­schen fern­ge­hal­ten, aber das hat sich geän­dert, und das ist wich­tig. Ich sehe Drei- und Vier­jäh­ri­ge, die nicht in die Natur schau­en, son­dern auf ihre Bild­schir­me. Und sie müs­sen ihre Umge­bung bewuss­ter wahr­neh­men und offe­ner sein. Ich weiß aus eige­ner Erfah­rung, dass der Auf­ent­halt in der Natur das mensch­li­che Poten­zi­al fördert“.